Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Friendship-Ride

Friendship-Ride Germany, 14. bis 16. August, Wasserkuppe / Rhön

Wie immer pünktlich, so gegen 10.30 Uhr, trafen sich drei (Axel, Roland und Wolf) unentwegte Harleytreiber am bekannten Autobahnparkplatz Richtung Heilbronn.
Der Regen der Nacht hatte sich zumindest um Leonberg bereits verzogen und die Wetteraussichten für das Wochenende ließen hoffen. Bis Ludwigsburg Nord nutzten wir die A81 um anschließend fast bis zum Ziel der B27 zu folgen. Während für unsereins, die Geplagten des Großraumes Stuttgart, die Bundesstraße 27 im Odenwald zwischen Mosbach und Walldürn bereits eine Wohltat ist, ist dieselbige bei Hammelburg, Bad Brückenau eine Offenbarung. Gut ausgebaute Strassen die nicht nur gerade zum Horizont führen, kaum Verkehr am Freitagnachmittag, KM-langes fahren ohne Gegenverkehr durch Wälder und Wiesen erfreuen des Biker´s Herz. So kamen wir gutgelaunt nach einigen Zigarettenpäuschen in Gersfeld an. Axel und Roland gingen auf Zimmersuche, während Wolf seinen reservierten Zeltplatz aufsuchte um seine 1-Raum-Wohnung für die folgenden Nächte aufzuschlagen. Das Zelt stand noch nicht richtig, da donnerten die beiden Kollegen schon am Platz vorbei zur Wasserkuppe.
 
Der Weg zur Wasserkuppe wurde als Einbahn-Ringstraße gestaltet und so konnte Mann den Weg zum Ziel eigentlich nicht verfehlen. Die Bikes durften zum Eventgelände, die autofahrenden Besucher durften mit dem Shuttlebus die letzten KM zurücklegen.
Schnell hatte Mann sich auf dem Gelände orientiert und unser Treffpunkt war natürlich der Stand der German-HOG-Charity. Hier trafen wir nicht nur unseren Chief, sondern auch einige Bekannte aus unseren benachbarten Chaptern. Mit Gesprächen und dem Lauschen der Livemusik ging der Abend schnell vorbei, und nahm für uns ein früheres Ende als gedacht, als gegen halb 11 kein Jever Fun (ohne Umdrehungen) mehr serviert wurde.
 
Der Morgen nach einer sternenklaren Nacht, wie ich Sie als „Großstädter“ schon lange nicht mehr erlebt hatte, war frisch und der Tau zwischen den Zehen trieb den Kreislauf an.
Nach einem ausgiebigem, deftigem Frühstück liefen alle nach und nach ein und wieder war das Zelt der Charity unser Anlaufpunkt. Zuerst wollten wir uns im deutschen Museum für Segelflieger die zum Event integrierte Harley-Davidson Ausstellung anschauen. Ca. 50 Moppeds aus der Zeit von 1913 bis in die 70-er Jahre waren ausgestellt. Teilweise sehr gut restauriert, teilweise im Originalzustand (Motor läuft, Mopped aber nicht fahrbereit) – eine breite Darstellung der Entwicklung der Milwaukee-Eisen. Selbst Laien oder Greenhorns konnten diverse Details erkennen, in denen sich die Eisenschmiede immer treu bleib. Endlich wieder an der frischen Luft, standen einige dieser Maschinen zwischenzeitlich vor dem Eingangsportal um auf die Ausstellung aufmerksam zu machen. Für uns war jetzt Zeit einige Erinnerungsfotos zu machen bzw. von uns machen zulassen bevor wir zur chapterübergreifenden (Allgäu-Chapter und Rulaman) Ausfahrt an den Rennsteig starteten.
 
Zu zweit erkundeten wir die Gegend zwischen Wasserkuppe, Bad Salzungen, Schmalkalden, Meiningen und Mellrichstadt. In den Abendstunden lernten wir auf der Suche nach einer Tanke und dem Weg zur Wasserkuppe intensiv die Gegend um Fladungen kennen. Über die Hochrhönstraße fanden wir dann wieder den Einstieg zur Auffahrt auf die Wasserkuppe (Hej Grizzly, danke für deine unendlichen Streckenkenntnisse all over the world).
 
Der Abend war noch gemütlicher als der Freitagabend, wurde nur durch die Standshow von Rainer Schwarz (genial was der mit den Bikes anstellt) unterbrochen – es war wärmer und es gab auch länger harntreibendes Jever Fun.
Nach einer lauten Nacht auf dem Campingplatz starteten Alex und Wolf mit dem guten Segen ihres Chiefs am Sonntagmorgen zur Heimreise. Und weil die beiden keine Road-Captains sind und eher zum einfachen Fußvolk gehören wurden die Straßen der Hinfahrt jetzt in der gegengesetzten Richtung befahren.
Nach einigen Stopps und mehreren Aufnahmen von Kühlflüßigkeiten trennten sich unsere Wege ohne weitere Vorkommnisse am Nordportal des Engelbergtunnels.
 
Der Friendship Ride fand dieses Jahr zum ersten mal statt. Die Erlöse kommen der Deutschen Gesellschaft für Muskelerkrankungen (DGM) und lokalen Hilfsorganisatoren zu Gute. Schade das so wenig Rulas den Weg an die Wasserkuppe gefunden haben.
Leider hatten wohl nicht alle Besucher mitbekommen, dass der Veranstaltungsort sehr umstritten war/ist. Er liegt in einem Biosphärenreservat und ist von sagenhafter Natur umgeben. Ich mußte leider erleben, dass einige Besucher auf dem Campingplatz dem Ruf nach Ruhe der Anwohner mit noch lauterem Gegrölle antworteten. Hoffentlich tut dieser Einzelfall, der bestimmt kein Einzelfall war, der prinzipiell positiven Stimmung der Bevölkerung keinen Abbruch.
Die organisatorischen Mängel können bei einer Neuauflage behoben werden.
 
Ich habe die Rhön bisher nicht gekannt, weiß aber heute schon, dass ich 2010 ein Bike-Wochenende in der Rhön verbringen werde um Landschaft und Leute intensiver kennen zu lernen.
Hej, Road-Captains, wie wärs mit nem verlängertem Wochenende in der Rhön???
 
Bericht: Wolf Schick, Knipser
Fotos: Wolf Schick, Knipser