Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Rulaman-meets-Rulaman

Eigentlich sollte es ja nur eine Wiederholung unserer Museumsfahrt nach Biberach werden – und dann kam alles anders. Bei der Planung war der Gedanke „Im Mai, und dann auch noch am Muttertag, wird das Wetter bestimmt bikerfreundlich werden“ im Vordergrund. Den Museumsbesuch in Esslingen mit den Bikes zu wiederholen – das war doch eine gute Idee. Wenn, ja wenn da nicht der Wettergott im Gegensatz zum vorangegangenen 1.Mai-Wochenende den Rulas einen fetten Streich gespielt hätte.


Es ist 9Uhr, als Silvia und Michael das Haus, vielmehr die Garage in Ostfildern Richtung Neckartenzlingen verlassen. Es ist trocken und ab und zu zeigt sich die Sonne. Das Thermometer allerdings zeigt alles andere als frühlingshafte Temperaturen: Genau 6 Grad! Aber was soll’s – auch wenn wir in Neckartenzlingen nur mit einem oder zwei Bikes starten sollten – wir machen’s Beste draus.

 

Kurz nach halb zehn bei CPO: Aha! Doch schon ein hartgesottener da! Werner, ein Kumpel von Jesse, will Rulaman in Esslingen sehen. Und dann fahren sie nacheinander auf den CPO-Hof, unserer Skepsis zum Trotz. Sind halt doch die echten Rulas, die es sich nicht haben nehmen lassen, dabei zu sein. Und es sollten noch mehr werden.

Kurz nach zehn verlassen rund 15 Member mit ihren Harleys Neckartenzlingen Richtung Nordwesten. Über Nürtingen, die B313 und die B10 fährt die Gruppe nach Esslingen, wo in der Pliensauvorstadt an der Tanke weitere Rulas warten. Kurze Pause zum Finger wärmen am Zylinderkopf und zur Einweisung in die Anfahrt auf’s Stadtmuseum in Esslingen – zu kurz, wie sich gleich nach der Abfahrt herausstellt. Weitere Member hängen sich auf der Strecke über die Pliensaubrücke an die inzwischen auf rund 20 Bikes angewachsene Gruppe.

Über Kopfsteinpflaster geht es bei strahlendem Sonnenschein vor’s Stadtmuseum am Hafenmarkt – vor das Haus, in dem die Familie Weinland und David Friedrich Weinland, der Autor von Rulaman, selbst eine ganze Zeit lang gelebt hat. Wie gewohnt werden die Bikes ordentlich geparkt und während noch einige ihre Utensilien verstauen nähert sich Karin Ait Atmane von der Esslinger Zeitung der Gruppe. „Hallo, ich habe eine Jacke mit Aufschrift Rulaman gesehen – und der bin ich einfach nachgefahren!“ Was hat es auf sich mit Rulaman und Harleyfahrern? Chief Heinz beantwortet geduldig die Fragen der Journalistin und der inzwischen auf rund 25 Rulas angewachsene Haufen postiert sich vor dem Museum zum Gruppenfoto.

Inzwischen ist auch Herr Rilling, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, aufgetaucht. Ein kurzes Gespräch und Michael Vogel übergibt ein Gastgeschenk. Das Leder, gespannt zwischen Ästen, zeigt das Rulaman-Color und die Unterschriften aller mitgefahrenen Member als Erinnerung an unseren Besuch. Zur Feier des Tages – es ist internationaler Museumstag – sind wir zur Rulaman-Ausstellung eingeladen.

err Rilling drängt inzwischen zur Führung. Im Museum wird es still, nachdem Herr Rilling eindrucksvoll schildert, wie’s in Zeiten von Kalats und Aimats tatsächlich in der Gegend zwischen Stuttgart und Bodensee ausgesehen hat; wie unsere Vorfahren in Urzeiten hier gelebt haben. Selbst die kleinen Rulas lauschen interessiert und haben erst gegen Schluss der Führung Zeit mit den Museumsmitarbeiterinnen Armbänder mit Perlen und Federn zu basteln.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an das Esslinger-Stadtmuseums-Team für die freundliche Einladung und die Aufnahme in ihrem Haus.

Nach der Verabschiedung starten die V-Twins zur Weiterfahrt – das Mittagessen wartet. Über die Gässchen der Esslinger Altstadt, über das Landolinsplätzle geht es hinauf auf die Esslinger Burg, wo im „Trödler“ Plätze für uns reserviert sind. Die Bikes werden derweil im malerischen Burghof geparkt, wo nach dem, etwas „langwierigen“ Mittagsmahl noch ein paar Fotos für’s Rulaman-Album geschossen werden.

Die Temperaturen sind inzwischen ganz angenehm und auch die Sonne hat sich durchgesetzt. Deshalb: auf zu einer kleinen Abschlusstour nach Laichingen zur Tiefenhöhle. Passt ja zum Thema – die Rulas haben schliesslich auch in Höhlen gelebt. Kurzes Stück auf der B10, dann geht es über teilweise etwas versteckte Landsträssle Richtung Alb. Die Sonne verkriecht sich langsam und als der Harleytrupp über Westerheim und Feldstetten nach Laichingen einfährt sieht’s verdammt nach Regen aus. Der Wind pfeift kalt und das Thermometer an der Höhlengaststätte zeigt 7 Grad. Damit sind wir eigentlich wieder soweit wie morgens.

Aber reicher um einen schönen gemeinsamen Ausflug in die Welt des Rulaman. Zusammen mit Gleichgesinnten auf den Strassen und in den Städtchen unserer Heimat. Es hat Spass gemacht mit Euch und vielen Dank an alle, die dabei waren und der Tour damit die „menschliche“ Komponente verpasst haben. Wir freuen uns auf weitere, auch spontan geplante Tagestouren im kleineren Rahmen, die zusammen mit den grossen Ausfahrten die richtige Mischung für alle Rulas sind.

Bis bald – we’ll see us on the road

Silvia & Michael

Bericht und Fotos:       Michael und Sylvia Vogel