Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Tour de Ländle 2. Tag

Die verschlossenen schwäbischen Menschen, ihre Speisen und Gebräuche an und für sich.......

darüber in der Theorie zu sinnieren würde Bände füllen, uns wurde es jedoch rechtzeitig vor unserer Fahrt nach Reutlingen durch Chief Heinz mit einer mehrseitigen „Gebrauchsanweisung“ für Sprache, menschliche Umgangsformen, lokale Spezialitäten etc. etwas leichter gemacht.

Und derart eingestimmt folgten wir der zu Sylvester 2006 gemeinsam entwickelten Idee, das Rulaman-Land einmal auf dem Motorrad im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren. Und um das Resümee direkt an den Anfang zu stellen: Es war ein tolles TUI-All-Inclusive-Wochenende, wo aber wirklich auch alles stimmte, wir eine sehenswerte Umgebung und einiges an Hintergründen darüber kennenlernen durften.

Was mich aber aus Sicht eines über sehr viele Jahre überzeugt engagierten Hoggies und den dabei in der HOG Gemeinde gesammelten Erfahrungen über die Organisation von Fahrten / Events noch mehr beeindruckte, war die natürliche und ausgesprochen herzliche Leichtigkeit des Miteinanders und die Tatsache, dass alle die wir trafen, sich gerne und vor allem selbstlos in diese Gemeinschaft einbrachten. Es war eine wohltuende Bestätigung der eigenen Einstellung hautnah erleben zu können, wie sich hier die in vielen Vorträgen und Diskussionen vorgestellten Ideale einer HOG Community aber auch der natürlich, loyale und nette Kontakt zum betreuenden Dealer widerspiegelten. Das alles hinterließ einen wirklich vorbildlichen Gesamteindruck (s. Rückenpatch).

Freitags und Samstags wurden Touren durchs Ländle unternommen, bei denen Dieter Seewald bzw. Rainer Seewald wirklich nur Straßen wählten, die des Bikers Herz vor jeder der bestimmt 1.000 gefahrenen Kurven mit Freude erfüllten. Zum ersten Male bei Rulas mitgefahren fiel mir dabei auf, dass hier mit einer doch recht zügigen Geschwindigkeit die Kurven gekratzt wurden. So wunderte es auch wenig, dass abends der Tacho jeweils knapp 250 KM als gefahrene Distanz wiedergab.

Versetzt gestaffeltes Fahren in der Gruppe mit automatischem Wechsel bei Positionsänderung des Vordermannes? Die Rulas machten es perfekt an beiden Tagen wie in einem Lehrfilm vor. Respekt!

Spontane Änderung im angekündigten Tagesplan? Kein Problem für Marianne Schneider, die sich statt einer Mittagspause flugs auf die Suche nach einem Internet-Cafe machte, um die Member sofort per SMS zu informieren.

Sicherheit bei Gruppenfahrten? Ein wichtiges und ewiges Thema, welches durch Dietmar Schaich mit netten Worten vor der Abfahrt am Samstag in Erinnerung gerufen wurde. Gelernt habe ich dabei u.a. dass gespreizter Zeige- und Mittelfinger weniger etwas mit Victory zu tun haben, sondern der Hintermann auf eine Gefahrenquelle, hier= V wie Fuchs, auf der Fahrbahn gewarnt wird.

Im Rulaman-Land wird im Übrigen auch nicht nur nicht gehungert, sondern die bodenständige Küche bietet für jeden Geschmack wirkliche Leckereien. Mein Favorit ist seit Sylvester 2006 der Kartoffelsalat (Frau LOH hat bei mir dafür einen Adelstitel!) der dieses Mal, angeregt durch die eingangs erwähnte Touri-Fibel, mit brauner Sauce ergänzt wurde. Nicht zu vergessen die im Rheinland unbekannte Variante von Linsen, Spätzle mit einer Wurst, Maultaschen mit Kartoffelsalat und ein Suppengericht bei dem all das Beste der Küche zusammengeworfen wird (Name vergessen) und, und, und.... Ja und es gab da natürlich auch noch den hüftfreundlichen Fabrikverkauf der besuchten Fa. Ritter Sport, sowie den Geschmackstest für Alb-Büffel Produkte.

Ausgesprochen interessant war natürlich auch die kurze Präsentation bei der Romina Mineralquelle, deren Wasser sich gerade wegen des hohen Alters ohne jegliche Umwelteinflüsse auszeichnet.

Der Samstag klang völlig entspannt mit dem Ausschießen (Gewehr + Pistole) eines Wanderpokales auf dem Gelände eines wunderschön gelegenen Schützenvereines aus. Der Pokal ging unter großem Beifall dabei an einen weiteren Gast, der sein Ergebnis nun im kommen Jahr bestätigen darf.

Oh, nicht vergessen sollte werden, dass Stuttgart an diesem WE Deutscher Fussballmeister wurde. An die Flachserei, dass ich besser meinen Schalke04-Schal im Topcase belasse, denke ich gerne schmunzelnd zurück.

Erwartet hatten wir eine eintägige Rundtour durch die schwäbische Alb. Erlebt haben aber Inken und ich erlebnisreiche Tage mit vollem Terminplan, ohne dabei je in Hetze gewesen zu sein. Dafür unser herzliches Dankeschön an wirklich alle Beteiligten und der zaghaft vorgetragene Wunsch, dass wir gerne im kommenden Jahr zu einem solchen Wochenende in den Kreis der Rulamänner und –frauen wiederkommen würden.

JOKKEN

Bericht: Jokken
Fotos: E. Retter, Jokken