Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Schweinebraten Tour

Nachdem es bei mir dieses Jahr ziemlich mau war, was Ausfahrten betrifft, harrte ich um 8:30 auf der Tank- und Rastanlage in Grübingen gespannt auf die Dinge, die da kommen sollten. Axel, der Kenner der bayrischen Wald-Szene hatte sich zwar etwas verspätet, aber dann ging es los.

Wir fuhren auf der Autobahn bei typischem Rula-Wetter (bewölkter Himmel und leichter Regen) bis Dasing. Dann war es auch Zeit für die Brotzeit. Wir ließen uns frisch gemachte Weißwürste schmecken, wärmten uns noch auf und dann ging es weiter nach Regensburg.

Diese alte Domstadt ist ein Besuch wert. Mich haben vor allem die Altstadt und der Dom beeindruckt. Nicht so beeindruckend war der Strafzettel, den eine übereifrige Politesse wegen Parkens im Halteverbot an das Motorrad heftete. Danach war ein Besuch beim Harley-Dealer angesagt. Da auf die Schnelle nicht das richtige Bike verfügbar war, begnügte sich Klaus mit ein paar Hosenträgern.

Weiter ging es in das Herz des bayrischen Walds. Das erste Gasthaus, eine Brauereigaststätte und die Empfehlung von Axel, war schon voll. Danach steuerten wir das Hotel an, vor dem wir schon frührer übernachtet hatten. Hier waren die Bauarbeiten voll im Gange. Wir bekamen aber den ultimativen Geheimtipp. Nach ca. 3 km standen wir mitten in der Prärie in “Warberg”. Nur ein einziges Haus, das Gasthaus, stand mitten in der Landschaft. Außen herum war Natur pur und ein mehrere Fußballfelder großes Gehege mit ca. 100 Stück Dammwild. Die Spezialität des Hauses – Hirschbraten. Hier war die Welt noch in Ordnung: Schnitzel 5,50 EUR, Bier 2 EUR, Übernachtung 27 EUR. Wir verbrachten einen geselligen Abend mit gutem Wein.

 Am Freitag früh starteten wir in Richtung Tschechien. Vorbei an einer Talsperre mit wunderschönem Ausblick kamen wir langsam an die Grenze. Hier kann man „Original“-Kleidung von den vietnamesischen Händlern kaufen. Über dem Pass erwartete uns eine Überraschung. Wolf kannte hier eine Familie, bei der wir kurz vorbeischauten. Die Leute legten sich bei dem hohen Besuch richtig ins Zeug. Die Sektflaschen wurden stilvoll mit demSäbel geköpft, Claudia wurde ein Korb mit Blumen überreicht. Danach gab es noch Häppchen und einen leckeren Kuchen. So viel Herzlichkeit hatte ich selten bei einer Ausfahrt erlebt. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns und fuhren rund um den Großen Arber in die Glasbläserei Arneck.

 Nach einem Abendessen in Bayerisch Eisenstein suchten wir unser Quartier auf, das wir schon am Nachmittag gebucht hatten. Direkt am Großen Arber hatte ein junges Pärchen aus Plauen dieses „Sporthotel“ gepachtet und sie gaben sich alle Mühe uns einen netten Abend zu bereiten. Ihre fehlenden Gastronomiekenntnisse glichen sie mit großer Herzlichkeit und Spontanität mehr als aus. Wir gaben Ihnen noch ein paar Marketing-Tips bezüglich Biker auf den Weg und hoffen, dass sie zukünftig regen Zulauf haben.

 Am Sonntag wurde schlechtes Wetter angekündigt. Deshalb beschlossen wir, schon am Samstag einen Teil des Heimwegs anzutreten. Wieder fuhren wir kurz über Tschechien und machten uns auf die Heimreise. Das Wetter war traumhaft, ebenso das Altmühltal, durch das wir fuhren. Ein für mich rundherum perfekter Biker-Tag. Abends landeten wir in einer kleinen Pension. Ich hatte mich kurz zuvor entschlossen direkt heimzufahren und nicht zu übernachten. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn am Sonntag regnete es.Und wie ich von den anderen erfahren habe, regnete es auch dann am Sonntag, aber erst ab Aalen und so war auch dieser Tag noch einigermaßen auszuhalten.

Ich bin bestimmt wieder dabei, wenn es wieder eine Ausfahrt in den bayrischen Wald gibt.

Bericht Gernot Riebold, Wolf Reusch, Bilder: Martin Mehl / Gernot Riebold