Sonntag, 1. Juli 2012 26. Tag Grangeville, Idaho Downtowner Inn
St. Regis / Haugan – 10.000 Silver Dollar Bar / Lookout Pass / Wallace / White Pine Scenic Byway / St. Maries / Fernwood / Kendrick / Nez Perce Trail – Lewis & Clark Trail / Cottonwood / Grangeville
Gefahrene Meilen: 270 (435 km)
Gestern haben wir noch Red und Rozy in Virginia City angerufen. Wir hoffen, Montagabend bei ihnen zu sein. In der Nacht war mir ziemlich schlecht. Irgendwie ist mir der Fisch nicht bekommen. Da ich wach war, habe ich ein fürchterliches Gewitter erlebt und starken Regen, der erst am Morgen gegen 7 Uhr nachließ. Leider gibt es hier im Fernsehen keinen Wetter-Kanal, wo wir uns orientieren können, wie wir weiterfahren, ohne nass zu werden. So trinken wir erst einmal Kaffee, den die freundliche Besitzerin extra für uns macht. Rolf raucht noch gemütlich seine Zigarre, ehe wir um 8.30 Uhr losfahren. Es hat aufgehört zu regnen und die Straße ist abgetrocknet. Wir folgen der Interstate 90 West. Die Nebel im Valley sehen gespenstisch aus – „die Hasen kochen“ sagen die Schwaben dazu. In Haugan, an der 10.000 Silver Dollar Bar (inzwischen mehr als 60.000!) halten wir, um zu tanken, zu schauen und zu telefonieren. Rozy hat in Virginia City eine Cabin für uns gefunden und erwartet uns Montagabend.
Samstag, 30. Juni2012 25. Tag St. Regis, Montana The Little River Motel
Fort Benton / Great Falls / Lewis & Clark Heritage Center / Rogers Pass / Lincoln / Bob Marschall Wilderness / Ovando / Blackfoot Valley / „Ninemile Historic Ranger District – Lolo National Forest / St. Regis
Gefahrene Meilen: 309 (498 km)
Um 6 Uhrwerden wir geweckt, zum Frühstück gibt es sehrguten Kaffee, Saft und leckere Muffins. Am Empfang finden wir eine Info über das Hotel, welches in das National Register of Historic Places aufgenommen wurde. T.C. Power begann hier seine Geschäfte mit Zelten im Jahr 1867. Das erste Gebäude errichtete er 1882. Dieses und ein anderes Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder und so wurde im Jahr 1916 das heutige Haus errichtet, gebaut „für die Ewigkeit“. Die Wände sind 18“ dick und die Böden, 9“, aus massivem Beton, nahezu unverwüstlich. Von 1930 bis 1985 war das Gebäude der „Pioneer Mercantile Store“ für den ganzen Ort Fort Benton. Seit 1986 wird es als Familienbetrieb als „Pioneer Lodge Motel“ geführt. Um das historische Erscheinungsbild zu erhalten, sieht das Gebäude von außen immer noch aus wie ein Speicher. Aber im Innern ist es herrlich bequem, mit einer großen Lobby, die den Gästen einen herrlichen Panorama-Blick über den Missouri River und den Fußweg mit Bäumen und Hügeln erlaubt. In diesem schönen Hotel gibt es wirklich nichts zu meckern. Im Fernsehen sehen wir, dass mehr als 20 Staaten der USA unter einer großen Hitze leiden. Eine Hitze, wie es sie seit 25 Jahren nicht gab. Wegen des Feuers in Colorado – 35.000 Menschen wurden evakuiert, 350 Häuser verbrannten, 2 Tote – gibt es ständig neue Nachrichten und Sondermeldungen. Obama besucht heute die Region, Katastrophenalarm wurde ausgelöst und staatliche Hilfe zugesagt. Nachdem wir einen Rundgang durch das historische Zentrum von Fort Benton – immer am Missouri River entlang – gemacht haben, starten wir gegen 8.30 Uhr.
Freitag, 29. Juni 2012 24. Tag Fort Benton, Montana Pioner Lodge Motel
Malta / Chinook / Bear Paw Battlefield Nez Perce National Historical Park / Blaine County Museum / Museum of Upper Missouri / Fort Benton
Gefahrene Meilen: 204 (329 km)
Wecker wie immer um 6 Uhr. Nun brauchen wir nicht mehr zu zittern, Deutschland ist nicht im Endspiel der Fußball-Europameisterschaft, sondern Italien und Spanien. Gestern Abend hatte Rolf noch ein längeres Gespräch mit einem Biker aus Connecticut, der seit April auf Tour ist und Rolf einige Tipps gab. Im Gegenzug bekam er einige Empfehlungen von uns, da er in die Richtung fährt, aus der wir kamen. Rolf hat im Übrigen mal wieder umgeplant, wir fahren heute nach Great Falls, Montana. Da wir im Hotel kein Frühstück bekommen, machen wir nur den Tee für unterwegs und 2 Tassen Kaffee für Rolf zum Brottunken. Das erinnert mich immer an meine Oma. Gegen 7.30 Uhr starten wir, es geht weiter auf HW 2 West. Nur Prairie, hin und wieder mal ein Rind oder Pferde, sonst nur Wildnis. Es ist ein herrlicher Morgen, frische klare Luft, 20 Grad, fast schon kühl. In Dodson fotografiert Rolf eine „Geisterbar“. Wir durchqueren die Fort Belknap Indian Reservation, die viertgrößte Reservation in Montana, Homeland der Gros Ventre und Assiniboine Stämme. Wir kommen durch Harlem und machen Pause in Chinook, Blaine County. Inzwischen begleiten uns die Bear Paw Mountains am Horizont des Highways. Eine kleine Katze mit rötlichem Fell sitzt auf einem Zaun und sonnt sich. Wir folgen dem Nez Perce Trail. Von Chinook aus besuchen wir den Bear Paw Battlefield Nez Perce National Historical Park, der ca. 20 Meilen (32 km) südlich der Stadt liegt.
Donnerstag, 28. Juni 2012 23. Tag Malta, Montana Sportsman Motel
Medora / Theodore Roosevelt National Park – South Unit / Beach / Circle / Wolf Point Bridge / Malta
Gefahrene Meilen: 340 (548 km)
Der Wecker schellt um 6 Uhr, da wir kein Frühstück im Hotel bekommen, fahren wir schon um 6.45 Uhr los, um den Theodore Roosevelt National Park, South Unit, zu besuchen. Es ist ein herrlicher Morgen, frische klare Luft, 20 Grad. Gleich am Eingang des Parkes – wir scheinen die einzigen Besucher so früh zu sein – begrüßt uns ein Reh. Und überall in der Prairie „bellen“ die Prairie Dogs, an diesen putzigen Kerlchen kann man sich nicht sattsehen. Sie haben auch in diesem Jahr viele Junge. Diese Tiere sind sehr putzig anzusehen. Wenn sie auf ihren Hinterbeinen stehen, sehen sie aus wie Wachsfiguren. Dann pfeifen sie und schwupp sind sie in ihren Erdlöchern verschwunden, um aber sofort neugierig wieder herauszusehen. In diesem Park gibt es einige Prairie Dog Towns! Der Rundweg durch den Park, 36 Meilen (58 km) ist immer wieder ein Erlebnis. Wir halten am Scoria Point Overlook und North Dakota Badlands Overlook. Die Felsformationen haben viele schöne Farben, u. a. rot. Die Farbe kommt von der Kohle, die verbrannte und dann rote Ziegelerde hinterließ. Am Wind Canyon laufen wir einen kleinen Trail, von dort haben wir einen herrlichen Überblick über den Little Missouri River. Unterwegs begegnet uns ein einsamer riesiger Büffel, er lässt sich durch uns nicht stören. Doch die Herden von Wildpferden mit einigen Jungtieren beobachten uns neugierig. Und dann kommen wir zu einer Gruppe von 3 Büffeln, von denen einer direkt an der Straße an uns entlang wandert. Mir ist das nicht geheuer, so nah an den riesigen Tieren zu sein … Da sind mir die schönen Pronghorn-Antilopen doch lieber. Ein kleiner Hase flitzt kreuz und quer durch die Gegend, doch wir können keinen Grund für seine wilde Flucht erkennen. Gegen 9 Uhr, nach mehr als 2 Stunden und 40 Meilen (65 km) sind wir am Medora Visitor Center, welches nun geöffnet hat und wir schauen uns dort die Ausstellung über Theodore Roosevelt und sein Leben in North Dakota an.