Rulaman Deutschland e.V.
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17. Harley & Wein in Ürzig

17. Harley & Wein in Ürzig vom 07.-09. August 2015

Nach den Tropennächten der letzten Tage war klar, dass man die Fahrt nach Ürzig als „Frühstarter“ antreten wird und ggf. noch die letzten Ausläufer des Berufsverkehr erduldet, statt die hohen Temperaturen, man sprach von über 40 Grad plus im Rhein- bzw. Moseltal, in Kauf zu nehmen. Also wurden die Weißwandreifen der Roadkingclassic schon am frühen Morgen auf die B 42 entlang des Rheins, welcher zu Zeit kaum noch Wasser führt (Wassertiefe tlw. unter einem Meter) was der Schifffahrt, sowohl den Fracht- als auch den Ausflugschiffen (die Goethe, letzter Raddampfer auf dem Rhein, kann nicht mehr fahren, da die Schaufelräder tiefer liegen, als die Wassertiefe) erhebliche Probleme bereitet, ab Richtung Koblenz und von dort weiter entlang der Mosel, bewegt.

Diese führt zwar für die Jahreszeit auch zu wenig Wasser, kann dies aber durch die vorhandenen Staustufen bzw. Schleusen, besser kompensieren. Die Modernisierungsarbeiten an den einzelnen Staustufen bzw. der Bau der zweiten noch größeren Schleuse bei Ellenz, um größere Schiffsverbände in einem Gang zu schleusen, sind fertiggestellt. (vgl. hier auch die Bilder bzw. ggf. die Berichte der vergangenen Jahre). Die neue Moselbrücke hinter Kröv befindet sich auch im Endstadium und soll, soweit bekannt, Ende des Jahres für den Verkehr frei gegeben werden.

In Ürzig angelangt, fällt als erstes der sehr stark frequentierte Mosel Campingplatz auf. Wohnmobile in allen Größen mit Excalibure bzw. sonstigen Anhängern, Campingwagen, Zeltareas und eine hohe Anzahl von Harley Davidson Motorrädern wertete die Uferzone positiv auf. Da alle Unterkünfte in Ürzig komplett belegt und auch die Ausweichquartiere in den Nachbarorten nicht unbedingt von Vorteil sind (Shuttlebus, Taxi, Fußmärsche etc.), die Teilnehmerzahlen aber seit Jahren stetig steigen, bleibt den „Nachrücker“ gar keine andere Alternative mehr um direkt vor Ort sein zu können.

Von unseren Unterkunftsgebern konnten wir vorab in Erfahrung bringen, dass die ersten bereits am frühen Montagmorgen ihre Reviere am Moselufer „abgesteckt“ haben.

Auch die „Großbaustelle Hochmoseltalbrücke“ für die neue vierspurige Bundesstraße 50 Anbindung schreitet unaufhörlich fort und hat im Vergleich zu den Bildern im Bericht des Vorjahres schon einen imposanten, manche sagen auch zerstörerischen  „Einfluss“, auf das Moseltalpanorama von Ürzig in  Richtung Bernkastel-Kues. (vgl. Bilder).

Aus der jahrzehntelangen Erfahrung von Harley & Wein fahren wir vor der Unterkunftseinnahme, welche stets über den Weinkeller erfolgt, erst einmal rauf in die Waldschenke in Ürzig und lassen uns von Eckhard, Ria und Monika die legendären Rindsrouladen servieren, um so eine vernünftige Grundlage für die Herausforderungen des Freitags zu haben. Wie erwähnt, findet die Zimmereinnahme und das RULAMAN Banner hissen im bzw. während der „Besichtigung“ -Haha- des Weinkellers statt, wobei dann auch die noch später eintreffenden Kameraden(innen) des Rhein-Ruhr Chapters, Rhein-Neckar Chapters, als auch die belgischen Freunde mit den gleichen Ritualen empfangen werden. Gegen 18.00 Uhr geht’s dann runter auf das Eventgelände zum Eintragen in die Teilnehmerlisten, den Pin kaufen, welcher auch zur Teilnahme an der „Wein Aufwiegung“ berechtigt, und zur ersten Inaugenscheinnahme der Stände.

In diesem Jahr waren wieder verschiedene freie Händler mit vielen Accessoires für Maschine und Lenker(in), der „Schaltstangen“ Alfons, der HD Händler aus Trier-Konz und erstmalig die German HOG Charity mit unserem Chief Heinz, vor Ort und rundeten den Event Zeltbereich mit Schieß-, Flammkuchen-, Mandeln-, Currywurstbuden, Wein- und Bierstände (?) ab. Um 18.30 Uhr beginnt die offene Weinprobe mit der Verkostung von 100 Sorten Riesling Weine der Region Ürziger Würzgarten und verlangt den Teilnehmern schon ein gewisses „Standvermögen“ ab. Die musikalische Unterhaltung wurde am Freitag von der Band „Handpicked“ bestritten, deren Programm als sehr gut zu bezeichnen war. Zwischen durch trat als Special Guest Michael Müller, laut Programm ein Biker Kabarettist auf, aber selbst nach mehrmaligem Nachfragen am Samstagmorgen beim Frühstück konnte sich definitiv keiner an das Repertoire erinnern, da die Pointen irgendwie im Lärm des komplett gefüllten Festzeltes „untergingen“.

Samstag fand die Ausfahrt über verschiedene kleinere Straßen entlang der Mosel Richtung Wittlich, mit einem Empfang des Stadtbürgermeisters auf dem Marktplatz, statt. Danach wieder rein in den Weinkeller bzw. vorher noch einmal rasch in die völlig ausgebuchte Waldschenke zum Essen, bevor man wieder auf den Festplatz schlendert.

In dem Festzelt, welches aus allen Nähten platze und temperaturmäßig eher einer Sauna glich, wurde dann die Weinkönigin mit ihren Weinprinzessinnen auf Harley´s reingefahren und dem Publikum vorgestellt. Das Weinaufwiegen des diesjährigen Pin Los Gewinners, fiel aus technischen Gründen aus. Es wurden stattdessen 3 Lose für eine verschiedene größere Menge Wein gezogen. Da wir von diesem Getränk in den letzten Tagen genug konsumiert hatten, herrschte an unserem Tisch die Meinung vor, … man muss auch gönnen, können…(rheinisch: me mos och jünne, künne) und überließen anderen Teilnehmern die 66 Weinflaschen!

Anschließend erfolgte die Begrüßung der Vertreter der einzelnen teilnehmenden Chapter von dem Direktor des Mainhattan Chapters Mathias Volpert und Bürgermeister Arno Simon, wie immer tagsüber mit Kutte, auf der Hauptbühne, mit der Feststellung, dass wieder einmal mehr Chapter vor Ort waren und das die Teilnehmerzahlen, sowohl an der Parade, als auch in Ürzig vor Ort, erheblich höher, als im Vorjahr seien. Im vergangenen Jahr nahmen ca. 2.000 Teilnehmer an dem Event teil; man sprach von offizieller Seite in diesem Jahr von ca. 2.250 HD Fahrer zuzüglicher der einheimischen Bevölkerung!

Die musikalische Unterhaltung wurde, wie im vergangenen Jahr, von der Band „The Oldies“ aus Wetzlar übernommen. Wie bereits im letztjährigen Bericht dargelegt, ist der Name offenbar aus dem „Lebensalter“ der Bandmitglieder  abgeleitet, aber die „sechs Herren“ haben es noch drauf und verstanden es mit Stücken von Beatles bis ACDC etc., die Stimmung und die Hitze in dem Zelt noch weiter anzuheizen.

Irgendwann ist dann Schluss, man verabschiedet sich von den Chapterfreunden und den liebgewonnenen Einheimischen und sucht, über die Frittenbude mit Weizenbier, man hat ja schließlich auch mal Durst und Hunger, richtig …. über den Weinkeller…, dann doch mal die Schlafstätte auf.

Sonntagvormittag…. große Verabschiedung innerhalb des Gästehauses und sofern noch nicht wie von uns bereits vorab auf Jahre geschehen, die Buchung des Fremden-, nein Freundeszimmer, im Gästehaus Oster, bei unseren Freunden, der Familie Anja und Gerd Oster nebst den „Kindern“ und dem „Wachhund“ Sandy. Die Rückfahrt erfolgte harmonisch, bis auf die Tatsache das kurz vor dem Heimatort ein Nieselregen einsetzte, welcher zwar weder der Landwirtschaft noch der Schifffahrt auf dem Rhein dienlich war, aber alle Male genug, um die  Roadkingclassic einer erforderlichen Reinigung am nächsten Tag zuführen zu müssen.

Fazit:

Ürzig platzt inzwischen komplett aus allen Nähten. Die Lokalitäten arbeiten am Rande bzw. teilweise schon drüber, an dem was eigentlich möglich ist, um allen Teilnehmern eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Dies ist aber auch nur möglich, wenn wie bisher wir Harley Fahrer ein höhst mögliches Maß an Rücksichtnahme an den Tag legen und letztlich auch mal eine Stunde auf das Essen warten müssen; Määt äver nix!

Chapterfreunde aus allen Teilen der Republik, von Nürnberg bis Hamburg, von Ost nach West, aus Belgien, bzw. den weiteren Beneluxstaaten, sowie eine größere Gruppe des Sherwood Chapters aus England, konnten begrüßt werden. Den ersten Platz mit den meisten Teilnehmer erkämpften sich denkbar knapp, mit zwei Membern mehr, die Freunde von Niederrhein Chapter.

Vom RULAMAN Chapter waren nachweislich vor Ort:

Margit und Werner, Helga und Dieter, Roland und Mike, Chief Heinz, Edith und der Verfasser (wie häufig, leider nicht alle bzw. auf einem Bild

Bericht: Jürgen Mies, Bilder: Beifahrerin und Kamerafrau Edith Mies und Jürgen Mies