Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Florida-Tour von Edith und Jürgen

Bericht über die Florida Tour vom Februar-März 2015
 
Um dem tristen Wintergrau, nach dem Ende des rheinischen Karnevals Paroli bieten zu können, hatten wir uns in 2014 entschieden, eine Tour rund um Florida zu machen. Die Anreise erfolgte über D-Dorf, einem kölnischen Rheinländer wird der Namen dieser Stadt schwerlich über die Lippen gehen, nach Frankfurt und von dort mit LH nach Orlando. Hier wurde die Harley Davidson E-Glide Ultra Limited bei der örtliche Eagle Rider Niederlassung in Empfang genommen und schon ging es ab auf die 17 Richtung Venice, Cape Coral bzw. bis nach Fort Myers, quer durch die von Orangen- und Zitrusfrüchte Plantagen „riechbare“ Landschaft. Das Wetter ließ an diesem Tage etwas zu wünschen übrig, nur so um die 18 Grad plus und leichter Nieselregen, sodass die HD Regenbekleidung unterwegs noch einmalig auf dieser Tour zum Einsatz kam.

Auch haben wir auf diesem Abschnitt einen typischen amerikanischen Unfall zu Kenntnis nehmen müssen, ein Van meinte noch bei „dunkelgrün“, also Rot, über die Kreuzung fahren zu müssen und traf dort mittig auf einen bei Grün fahrenden Chevrolet Truck; das Ergebnis war klar, aber keine Verletzungen und die örtlichen Polizeistreitkräfte waren ebenfalls sofort vor Ort, sodass wir unsere Fahrt ungehindert fortsetzen konnten. Unterwegs wurde noch kurz das T.A. Edison Haus in Augenschein genommen.

Über Naples entlang der Küste vom Golf von Mexiko, führte uns die Fahrt über den Tamiami Trail weiter Richtung des Everglades National Parks. Unterwegs konnten wir rechts und links der Straße bereits die ersten Alligatoren beobachten bzw. fotografieren. Auf der Tour mit einem Propellerboot durch die Everglades -Grassy Water- (ein Sumpf, ein See, ein Feuchtgebiet, ein Stück Prärie oder Grasland; es ist alles, das Wasser bewegt sich mit ca. 0,5 m -1,0 m in 24 Stunden Richtung Golf) wurden verschiedene größere Exemplare dieser Gattung zu Kenntnis genommen. Nach Abschluß der Tour durften wir (vgl. Bild) auch einen ca. drei Jahre alten Alligator auf den Arm nehmen, welcher offenbar satt und kein Interesse hatte sich mit einem Rheinländer dranzugeben.

Die Übernachtung erfolgte in Florida City, also kurz vor den Keys. Am Morgen dann bei bestem Wetter, blauer Himmel, trocken und warm ging es über die 42 Brücken ab nach Key West; auch hier wird auf die beiliegenden Bilder verwiesen. Es ist aber schon etwas ungewöhnlich quer mit der Harley durch das Meer zu fahren, auf der einen Seite der Atlantik auf der anderen Seite der Inseln bzw. der Brücken der Golf von Mexiko. In Key West wurden alle Sehenswürdigkeiten „abgearbeitet“ unter anderem Sloopy Joe´s Bar  und abends eine spitzenmäßige Segelkatamaran Tour, raus auf den Golf in den Sonnenuntergang, unternommen. (vgl. Bilder) Da in dem Preis auch Bier, Wein, Sekt, Softdrinks, Essen und eine Live Band inkludiert war, haben unsere amerikanischen Teilnehmer, dies bzgl. des Weins bzw. Bier stark frequentiert, da diese dann bei der Rückkehr mehr oder weniger angetrunken waren.

Von Key West geht es dann wieder zurück über die 42 Brücken und Inseln, mit einem Stopp in Alabama Jacks Bar, über Miami nach Fort Lauderdale.

Miami ist eine typische amerikanische Großstadt, mit dem berühmten Ocean Drive etc., aber Miami Vice hatte wohl einen freien Tag und wurde nicht gesichtet (Haha), hat aber einen fantastischen, riesigen Hafen mit einer hohen Anzahl von exklusiven Kreuzfahrtschiffen zu bieten. In Fort Lauderdale haben wir uns dann mal einen Tag erholt bzw. den frühen Abend auf einer Luxusjacht inklusiver Dinner und allen Getränke frei, mehrstündig quer durch die   hohe Anzahl der Kanäle, bis zum Beginn des Atlantik vorbei an den Südstaaten Villen der „verarmten Bevölkerung“ mit riesigen Motorjachten, welche teilweise sich im Wasser bzw. auf besonderen Hubanlagen befinden, weitläufigen Tipp Top gepflegten Grundstücksanlagen, wobei diese Anwesen dann mal schnell ein paar Millionen Dollar kosten; das teuerste lag mit dem beschriebenen Fuhrpark, welches zum Verkauf anstand, bei der lächerlichen Summe von 319 Millionen Dollar, also ein echtes Schnäppchen, für den unter den geneigten Lesern, der zu Zeit nicht weiß, wie er sein Geld krisenfest anlegen soll, chauffieren lassen.

Weiter führt der Weg entlang der wilden Atlantik Küste, vorbei an alten Südstaaten Bauten und mit alten Bäumen bewachsenen Alleen auf der 1 über Palm Beach nach Cocoa Beach. Am nächsten Tag, nach einer kurzen Fahrt über die 1 über Fort Pierce, Merritt Island bzw. Titusville stand ein absolutes Highlight an, Cape Canaveral, mit einem Besuch des John F. Kennedy Space Centers, bei der NASA. Wir beiden haben in all unseren Jahren bei allen Weltreisen, mit oder ohne Harley Davidson, schon so manches gesehen, aber diese amerikanischen, technischen Leistungen stellen vieles in den Schatten. Man hat die Möglichkeit in einer riesigen Halle, an den verschiedenen Stufen der Saturn 5 Rakete vorbei zu gehen und sich alle Details genau, wie auch in einem „Glaskasten“ gesichert, die doch eigentlich kleine, durch den Wiedereintritt zur Erde total geschwärzte Apollo 11 Kapsel, von mir intern als Hasenkasten bezeichnet, also ich käme mit meinen 2 Metern Körpergröße, da weder rein noch raus, anzusehen. Ebenso ist in einem multifunktionalen Kontrollzentrum mit Filmdetails vom Start bis zu der Landung von Apollo 11 auf dem Mond der gesamte Ablauf mit Interviews dargestellt. Die riesige Montagehallen, wo die Saturn 5 Raketen gebaut wurden, bzw. auch der Raupentransporter, welche diese zur Abschussrampe brachte, als auch die Abschussrampe selbst, konnte alles besichtigt werden.

In einem weiteren riesigen Hallen Komplex wurde unter anderem in einem 3D Film von der Idee bis zur endgültigen Entwicklung die Geschichte der Space Shuttles erzählt; und dann kam der nächste „Hammer“! Am Ende der Halle öffnete sich nach dem Film eine Tür und da war sie, das Original Space Shuttle Atlantis mit geöffneter Ladeklappe etc. nach einer Vielzahl von Millionen von Meilen im All konnte von den staunenden Betrachtern besichtigt werden. Weitere Filme, teilweise auch wieder im 3D Format, im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der amerikanischen Raumfahrt rundeten das Programm, natürlich auch mit einem Besuch der Souvenirläden, ab.

Höchst beeindruckt, von diesen gesamten amerikanischen technischen Leistungen der Vergangenheit, aber auch der weiteren Planungen für den Flug auf den Mars usw. setzen wir unsere Fahrt über Daytona (siehe hier separater Bericht über die 74th Daytona Bike Week, größtes Harley Treffen der Welt), zurück nach Orlando fort. Hier wurde die Harley Davidson E-Glide Ultra Limited nach einer Fahrstrecke von ca. 1.300 mi wieder bei der örtlichen Eagle Rider Niederlassung, (Grüße an die kleine Eva) ohne jedwede Beanstandung abgegeben. Auch erfolgte noch ein Besuch bei dem Eastside, als auch dem Central Harley Davidson Händler in Orlando.

Der Rückflug erfolgte dann von Orlando mit LH nach Frankfurt und wurde von dort mit dem LH ICE nach Köln abschließend beendet.

 

Fazit und Ausblick:

Florida um diese Jahreszeit, wenn in Deutschland HD mäßig nichts geht, ist eine echte Alternative. Die Landschaft ist grandios, die Menschen, wenn auch viele wieder nicht in geordneten finanziellen Verhältnissen leben (vgl. Route 66 Berichte 1-3 aus 2014) sind höchst freundlich und hilfsbereit. Die Toleranz, insbesondere auf den Keys bzgl. Schwulen und Lesben und anderen Lebensgemeinschaften, ist sehr ausgeprägt und von hoher Freundlichkeit dominiert.

Das alle Harley Davidson Händler auf der gesamten Strecke wieder für ein gebremstes Einkaufen (Koffer 23 Kilo, Handgepäck inkl. Roof Boxer 2 Helm, 5 Kilo) genutzt wurden, sei der Wahrheit dieses Berichtes am Schluss noch geschuldet. 

Für 2016 haben wir bereits die nächste Florida Tour geplant bzw. festgemacht, wobei uns diese dann teilweise, zwar unter anderem wieder auf die Keys führen wird, aber auch weiter über die Staaten Alabama und Mississippi nach New Orleans.

 Bericht: Jürgen Mies

Bilder: Beifahrerin und Kamerafrau Edith Mies und Jürgen Mies